„Zesse Knatsch Jeck“ - Die KG Zesse Jecke hat ein neues, strahlendes Prinzenpaar


Prinz Jürgen II. und Prinzessin Kerstin I.

Niederzissen. ar. Ein ereignisreicher Abend wartete vergangenen Samstag auf die insgesamt über 300 Karnevalisten aus Niederzissen und den Besuchern weiterer Gastvereine. Die Proklamation eines neuen Prinzenpaares bedeutet jedoch auch die Verabschiedung des vorherigen Prinzenpaares. Und so startete der Abend mit dem Einmarsch der Karnevalsabteilungen und den Sitzungspräsidenten Rainer Schönhofen und Mike Roth, die die Session auf ihre fröhlich-schwungvolle Art eröffneten. Zunächst begrüßten sie das noch amtierende Prinzenpaar Detlef I. und Andrea I. mit ihrem Hofstaat und alle anwesenden Ehrengäste. Schon bald startete das Programm des Abends schwungvoll mit dem Tanz der Tanzgarde Waldorf.

Für mächtig viel Stimmung und ein singendes Publikum sorgten die Botzedresse, bevor das Solomariechen der KG Ann-Kathrin Wittke ein letztes Mal zu Ehren ihrer Eltern, dem Prinzenpaar, tanzte. Hartmut Keuler überraschte das Prinzenpaar mit einer tollen Beamershow, in der er die zwei Jahre Regentschaft Revue passieren ließ. Aus über 1500 Fotos, teils noch nie gesehene, hatte er eine interessante Auswahl getroffen und einen humorvollen Vortrag gezaubert. Die starken Männer um Wickie – die Vulkanelfen - präsentierten ihren Tanz vom vergangenen Jahr.

Etwas wehmütige Stimmung trat schließlich auf, als die Stunde gekommen war, das ehemalige Prinzenpaar zu verabschieden. Für den Hofstaat bedankten sich die drei Hofdamen Ann-Kathrin, Celine und Celina und überreichten Präsente. Über weitere Dankesworte von Ortsbürgermeister Rolf Hans sowie VG-Bürgermeister Johannes Bell und den Sitzungspräsidenten, begleitet von lang anhaltendem herzlichen Applaus durch das Publikum, freute sich das noch amtierende Prinzenpaar. Es war ein gewohnter und vertrauter Anblick auf der Bühne, das Prinzenpaar in royalem blau. „Egal ob groß oder klein, jeder kann Prinzenpaar sein“, lautete das Motto des Prinzenpaares. „Ich möchte Danke an alle sagen, es war einfach super“, dankte Prinz Detlef I., der Prinz, der lieber singt, als spricht, und sang die Hymne der letzten Session „Zo foss no Zesse jon“. „Ihr habt Euch in die Herzen des Publikums gebracht und ein weiteres Stück Karnevalsgeschichte geschrieben“, schloss Mike Roth bevor die Trauergäste mit dem Scharfrichter die Bühne betraten und des Prinzen Federn gekappt wurden. Passend zum Lied „Niemals geht man so ganz“, konnten sich alle nochmals auf der Bühne verabschieden. Zurück im zivilen Leben feierte das ehemalige Prinzenpaar im Publikum fröhlich weiter und war nun mit allen anderen selbst gespannt, wer denn nun neues Prinzenpaar würde. Alle Tipps und Vermutungen wurden nochmals ausgetauscht, die Pause ließ die Spannung weiter richtig hochkochen, zumal der Prinz verschwunden war und das neue Prinzenpaar mit Verspätung angekündigt wurde. Und endlich war es dann soweit.

Die Halle tobte beim Einzug des neuen Prinzenpaares, vor lauter Begrüßungen und Umarmungen war es für viele noch optisch kaum erkennbar. Das neue strahlende Prinzenpaar der KG Zesse Jecke erreichte schließlich die Bühne und unter tosendem Applaus wurden herzlich Prinz Jürgen II. und Prinzessin Kerstin I. begrüßt. Von Beginn an steckte das neue Prinzenpaar seine Untertanen mit seiner herzlichen Ausstrahlung, strahlendem Lachen und viel Stimmung an. Prinzenkette, Blumen und der Gemeindeschlüssel wurden übergeben, und zum ersten Mal erfolgte der dreifach donnernde Schlachtruf „Zesse Knatsch Jeck!“. Diese Überraschung war gelungen, denn kaum jemand hatte mit diesem Prinzenpaar gerechnet, erst recht nicht die Vulkanelfen, die vor Begeisterung platzten, denn Jürgen II. ist nun ein echter „Prinzenelf“. Bis auf die beiden Sitzungspräsidenten hatte niemand etwas gewusst, obwohl die Entscheidung, Prinzenpaar zu werden, bereits zu Beginn der vorherigen Session gefallen war. Zwei aktive Karnevalisten wurden proklamiert.

Jürgen Felden ist schon seit 30 Jahren aktiver Tänzer im Männerballett „Vulkanelfen“. Kerstin Felden stammt aus dem Norden und wurde in den vergangenen Jahren von ihrem Mann mit dem Karnevalsvirus infiziert. „Bei den ersten Besuchen der Prunksitzungen musste man mir ganze Büttenreden übersetzten, weil ich das alles nicht verstanden habe. Das schönste für mich waren immer die Tänze, die verstand auch ich als Fischkopp!“, hatte die Prinzessin im Vorfeld bekundetet. Schließlich tanzte sie vor ein paar Jahren aktiv bei den Möhnen mit und trainierte eine Kindertanzgruppe für die Kindersitzung. Unter den ersten Gratulanten zählten auch die überraschten Bürgermeister. Der neue Prinz griff erstmals zum Mikrofon und stellte sich und seine Holde auf humorvolle Art vor. „Wie bringt man einen Fischkopp von der Waterkant ins Brohltal? Ich habe ihr gesagt, Niederzissen hat eine eigene Abfahrt und ich Ländereien!“!, lautete die Antwort, und der Prinz dankte seiner Prinzessin für alles, was sie bereits mitgemacht hat und nun mitmachen würde. Zur Verkündung der neuen Gesetze für die Zeit seiner Herrschaft, bat das Prinzenpaar Rolf Hans und Johannes Bell auf die Bühne.

Die Gesetze, als Bild dargestellt, waren schnell erklärt: „Wenn die Sonne untergeht, gehen wir feiern, wenn sie aufgeht, gehen wir wieder nach Hause“, lauten die neuen Vorschriften. Nach der herzlichen Einladung durch die Sitzungspräsidenten zum Feiern und Tanzen bis in den frühen Morgen, gab es kein Halten mehr, und die Gäste stürmten zum neuen Prinzenpaar, das über beide Ohren strahlte, um es zu Herzen und zu gratulieren.