„Die Karnevalsgesellschaft (KG) Zesse Jecke ist ein sehr motivierter Verein, der seine Zuversicht auch in schwierigen Zeiten nicht verloren hat“, sagte Ortsbürgermeister Rolf Hans bei der Jahreshauptversammlung der KG.

In der Tat sind die Zesse Jecke trotz des Ausfalls zahlreicher Veranstaltungen ohne größere Rückschläge durch die Pandemie gekommen. Doch jetzt haben die Karnevalisten ein ganz anderes Problem vor der Nase: den Verlust ihrer Wagenbauhalle. 

Seit 2004 ist die KG Mieterin der alten Sporthalle an der Realschule plus. Dort ist seitdem ein Großteil der Wagen für den Rosenmontagszug entstanden, und dort sind die Gefährte auch während der karnevalslosen Zeit für kommende Einsätze untergestellt. „Aber schon seit einigen Jahren ist die Nutzung der Halle wegen ihres Verfalls und wegen häufigen Wassereintritts nur noch eingeschränkt möglich“, berichtete Vereinsvorsitzender Mike Roth. Doch damit nicht genug: Die Fläche, auf der die Halle steht, wird für einen dringend notwendigen Erweiterungsbau der Schule gebraucht. Das heißt, das Gebäude muss abgerissen werden. „Wir müssen die Halle bis zum ersten Quartal 2023 räumen“, so der Vereinschef. Wie es danach bei den Zesse Jecke in Sachen Wagenbau weitergeht, ist derzeit noch völlig offen. 

Was bleibt ist die Hoffnung auf die Session 2023. Mike Roth: „Die positiven Entwicklungen in unseren Abteilungen stimmen uns hoffnungsfroh, dass wir eine gute Zukunft vor uns haben.“ Für den Beitritt zu den Minifunken gebe es sogar eine regelrechte Warteschlange.

Geschäftsführer Axel Weirich berichtete über das Vereinsgeschehen seit der letzten Jahreshauptversammlung im August 2021. Das Wichtigste: Die Mitgliederzahl ist seither mit 443 Vereinsangehörigen stabil geblieben. Am 30. Oktober 2021 konnte während einer Corona-Delle auch die Proklamation von Prinz Achim und Prinzessin Anja mit allem Drum und Dran gefeiert werden. 

Über das Geschehen beim insgesamt 16-köpfigen Elferrat erstattete Rainer Schönhofen Bericht. Kürzlich wurde in der Abteilung der 30. Geburtstag von Mitglied Matthias Gros gefeiert. „Für den Elferrat fast schon ein Kindergeburtstag“, so Schönhofen. Die Stadtsoldaten verabschiedeten ihre Kommandantin und Trainerin Maike Meder – sie bleibt der KG jedoch unterstützend erhalten. Ihre Nachfolgerin ist Kristina Stürmer, wie Philipp Gros bekannt gab. Für die Maxifunken sprach Celine Loth: Die Abteilung müsse im kommenden Jahr zwar ein paar Verluste hinnehmen, die Lücken könnten aber mit Nachrückern von den Minifunken bald wieder geschlossen werden, sagte sie. Der jüngste KG-Nachwuchs freue sich schon sehr auf seinen Auftritt beim KG-Sommerfest, berichtete Rita Steinfink. 

„Corona konnte uns auch im zweiten Jahr nicht kleinkriegen“, stellte Kassierer Günter Loth zufrieden fest. Dennoch musste die KG in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ein Minus hinnehmen, es bleibt aber ein stabiler Bestand in der Kasse. „Lasst uns nach zwei schlimmen Jahren keine Trübsal blasen, sondern frohen Mutes in die Zukunft sehen. Da wir momentan davon ausgehen, in der kommenden Session wieder Veranstaltungen durchführen zu können, werden wir auch wieder Einnahmen und steigende Mitgliederzahlen haben“, schloss der Finanzchef seine Ausführungen.